Kolumbus Sprachreisen

Montag, 17. August 2009

Reisebericht: Sprachreise nach Dublin

Letzten Sommer ist Nils I. mit Kolumbus Sprachreisen nach Irland gereist. In diesem Reisebericht erzählt er von seinem Sprachkurs in Dublin.


Als ich im August 2008 meinen Sprachurlaub nach Dublin antrat, war ich eigentlich der Ansicht, dass ich lieber noch ein paar Tage zu Hause in Deutschland geblieben wäre. Denn in meinem Heimatdorf tobte das Schützenfest und meine Freunde feierten zu Musik von Jennifer Rostock. Alles, was ich bis dahin über Irland wusste, war, dass es ein Land ist in dem es viele Schafe, grüne Kobolde und Guinness gibt. Na ja, immerhin hatte ich einen dreiwöchigen Wirtschaftssprachkurs in Englisch in Dublin gebucht und das versprach doch vielleicht ein bisschen interessant zu werden.

Mit einem weinenden Auge flog ich also mit Ryanair ab Bremen nach Dublin. Vor allem war ich mir sehr unsicher, wie es mir in Irland ergehen würde, da ich seit 3 Jahren keinen Englischunterricht in der Schule mehr hatte und so meinen Englischkenntnisse, sagen wir mal, „verbesserungswürdig“ waren.

Der Flieger kam planmäßig in Dublin an, aber da meine Gastfamilie nicht in der Nähe des Flughafens wohnte, musste ich mit einem Taxi zu ihnen fahren. Auf der Fahrt „musste“ ich mich natürlich mit dem Taxifahrer auf Englisch unterhalten, was mir komischerweise auch ziemlich leicht fiel. Wir unterhielten uns vor allem über den englischen Fußball.

Bei der Gastfamilie angekommen verabschiedete ich mich vom Taxifahrer und wurde gleich vom Sohn namens David freundlich empfangen. Er bot mir direkt eine Pizza an und ich nahm dankend an. Danach fragte er mich, ob ich noch kurz Lust hätte mit ihm zu seinen Kumpels zu fahren, um noch ein paar Guinness zu trinken. Der Abend verlief sehr ruhig und chillig, also genau das was ich nach einem halben Tag im Flugzeug gebraucht hatte. Einer der Kumpels klimperte ein bisschen auf seiner Gitarre und wir genossen das Bier. Spontan luden mich die Kumpels auch noch dazu ein, mit ihnen auf ein Konzert einer meiner Lieblingsband zu kommen. DAS war natürlich der Knaller überhaupt und echt ein prima Einstand für den ersten Tag in Irland.

Am nächsten Morgen war erstmal die Sprachschule angesagt. Nach dem Frühstück musste ich mit der S-Bahn ungefähr eine halbe Stunde in die Innenstadt fahren, um dorthin zu kommen. Die Wartezeit in der Bahn überbrückte ich mit einer kostenlosen Zeitung, die jeden Tag verteilt wurde. Dennoch waren die Fahrten nicht immer angenehm, weil morgens viele Pendler Richtung Innenstadt fahren und so die Bahn sehr voll war.


Nach einem kleinen Fußmarsch von der Haltestelle zur Sprachschule mussten einige andere Neuankömmlinge einen Einstufungstest bewältigen, ich aber nicht, da ich den Test schon im Voraus im Internet erledigt hatte. Also wurde mir direkt mein Kurslevel mitgeteilt und ich konnte schon mit der Buchausgabe weitermachen. Da der Preis für das Unterrichtsbuch recht hoch war, entschied ich mich dazu das Buch einfach von einem Mitschüler zu kopieren, was in Endeffekt sehr viel billiger war. Ohne Buch ging es also in die Klasse. Dort erwartete mich ein sehr internationaler Mix der Kulturen. Ich als Deutscher machte die Mischung aus Koreanern, Japanern, Franzosen, Italienern, Spaniern und Polen nur noch bunter. Auch waren alle Altersgruppen von 18 bis 35 Jahren gut vertreten.

Der Unterricht gestaltete sich sehr spannend. Es wurden Themengebiete durch Texte, Übungen und Gruppenspiele von allen Seiten gut beleuchtet und neue Vokabeln lernte man auch quasi spielend dazu. In den Pausen hatte man die Möglichkeit sich in einem Innenhof mit den Mitschülern auszutauschen oder in der angrenzenden Cafeteria etwas zu essen. Außerdem war es in der Cafeteria möglich, sich für verschiedene Veranstaltungen wie z.B. Ausflüge an den Wochenenden anzumelden. Aber auch einfachere Events wurden angeboten, wie z.B. zusammen verschiedene englischsprachige Filme mit englischem Untertitel zu gucken (besonders gut für Anfänger geeignet) oder eine City Tour zu unternehmen oder oder oder…

Gegen Langeweile wurde also eine Menge getan. Wenn man wollte, konnte man seinen ganzen Nachmittag und die Wochenenden so planen. Natürlich war es auch möglich auf eigene Faust die City zu erkunden, was ich auch bevorzugte. Dazu besorgte ich mir an der O`Connell Street, also der Straße mit dem riesigen Zahnstocher, im Hauptsitz der Busgesellschaft ein sensationell günstiges Studententicket, mit dem ich jeden Bus und jede Bahn rund um Dublin benutzen konnte. Mit dem Ticket ausgerüstet ging es dann ab zum Phoenix Park. Der Phoenix Park ist einer der größten Parks Europas und entsprechend anstrengend war es, alles zu sehen, was der Park bereithielt. Besonders beeindruckend war der Wellington Obelisk, der größte Obelisk in Europa.


In den nächsten Tagen setzte ich meine Kultur-pur-Tour fort und fuhr mit einigen neuen Freunden aus der Sprachschule nach Howth. Howth ist eine kleine Halbinsel, die komplett von Klippen umschlossen ist. Außerdem hat man von dort einen tollen Blick auf Dublin. Sie ist ganz einfach mit der DART (Dublin Area Rapid Transit) zu erreichen. Leider war das Wetter an diesem Tag typisch irisch und der Regenschirm wurde zwingend notwendig. Trotzdem drückte das Wetter nicht auf die Stimmung, weil man mehr oder weniger schon daran gewöhnt war und der Umbrella schon so etwas wie meinen kleinen besten Freund darstellte. Trotz des bescheidenen Wetters war die Tour ein großer Spaß.

Mein persönliches Highlight in Dublin war aber die Guinness Brauerei am Rand der Innenstadt. Na klar, als Biertrinker ist das immer leicht zu sagen, aber auch für Biermuffel birgt die Brauerei einiges Spannendes. So gibt es auf der Brauerei einen Aussichtsturm der so hoch ist, dass man ganz Dublin überblicken kann. Dazu wird dort noch kostenlos für jeden Besucher ein Guinness ausgeschenkt, was natürlich dem Ausblick dann noch mal eine ganz besondere Note verleiht. Dieser Ort lädt echt dazu ein dort ein bisschen zu verweilen und einfach den Ausblick zu genießen.

Natürlich bestand meine gesamte Freizeit nicht nur daraus alte Bauten und schöne Natur zu bestaunen. Sobald die Sonne am Horizont untergegangen war rief das Nachtleben und gerade für Nachtschwärmer ist Dublin der perfekte Ort. Besonders zu empfehlen ist dabei das Kneipenviertel Temple Bar im Herzen von Dublin. Das Viertel hat sich von der Schmuddelecke in der Innenstadt zum dem In-Viertel in Dublin entwickelt und mittlerweile trifft sich dort quasi jeden Abend ein sehr internationales Publikum. Fast jeder Pub hat dort abends eine Liveband die qualitativ sehr viel besser ist als die meisten Bands, die ich aus deutschen Bars kenne. Vor allem ist es bemerkenswert, wie sie es schaffen das Auditorium mitzureißen. Es ist egal, ob es sich dabei um gecoverte Songs von Neils Young bis Oasis handelt oder um selbst komponierte Stücke - die Stimmung ist immer fantastisch. Neben der Musik gibt es in Dublin eine sehr besondere Barkultur. Man bleibt nicht etwa mehr oder weniger unter sich, sondern lernt im Laufe eines Abends bestimmt den halben Pub kennen. Aber wer wirklich feiern will, sollte schon 2,50€ in der Tasche haben, denn bei einem Preis für einen Pint von minimal 4€ ist es schon nicht billig. Dennoch ist ein Besuch in Temple Bar immer eine Investition wert.


Als ich mich am Ende meines Urlaubs daran erinnerte, dass ich am Anfang eigentlich gar keine Lust hatte die Reise zu unternehmen und viel lieber auf dem Schützenfest zu Hause geblieben wäre, muss ich sagen, dass ich mich mehr als geirrt habe. Aus diesen drei Wochen habe ich eine ganze Menge mitgenommen und neben neuen Freunden in ganz Europa habe ich ebenfalls eine meiner Lieblingsband gesehen, super Partys gefeiert und ganz nebenbei auch mein Englisch erheblich verbessert. Eigentlich kam mir die Zeit nicht so vor, als wäre ich zur Schule gegangen und so soll es doch sein. Schule als Teil der Freizeit war mir bis dahin auch neu, aber ich würde diese Sprachreise jederzeit wieder machen und es war auch definitiv nicht das letzte Mal, dass ich in Dublin war.

Also, vielleicht hab ich ja dich, lieber Leser, ein bisschen von Dublin begeistern können… Und wer weiß, vielleicht sieht man sich ja mal in Temple Bar auf ein Guinness.

Also bis dahin: Cheers and see you!

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